Buchtipp „Einfach fragen in Licht und Schatten“
Nadja Oehlmann, Tilman Rentel Einfach fragen in Licht und Schatten Das Potential der Eigensprache in der Traumatherapie Carl Auer Verlag ISBN 978-3-8497-0473-5
Dieses Buch zeigt anhand einer Fülle von Beispielen, wie Idiolektik anwendbar ist. Auch wenn der Titel einen dezidierten Bezug zur Traumatherapie nahelegt, nimmt dieses Thema keinesfalls den ganzen Raum ein. Vielmehr werden in den ersten Kapiteln mannigfache Themen rund um „Idiolektik“ aufgegriffen: Entstehungsgeschichte, Haltung, Technik und Wirkungsweisen – eine wunderbare Ergänzung für Personen, die einen ersten Kontakt zu Idiolektik hatten und einfach mehr darüber erfahren wollen.
Ich kenne Tilman Rentel ja aus etlichen Webinaren und Ausbildungen, die ich bei ihm besuchen durfte. Seine Art der Vermittlung kommt meiner Wesensart sehr entgegen: fast im Plauderton werden da Techniken und Hintergründe erläutert, und dieser Stil hat auch seinen Weg in dieses Buch gefunden.
Was mich sehr erleichtert: denn als nicht-Therapeut und nicht-Mediziner habe ich immer meine liebe Not, Bücher zu lesen, die eine Menge „Fachchinesisch“ enthalten (wobei ich die Notwendigkeit derartiger Bücher keinesfalls in Frage stelle! Aber für mich als interessierten Laien ist es halt echt schwer!). So freue ich mich immer gleich doppelt, wenn es Bücher gibt, die Beispiele und Erklärungen aus dem professionellen Alltag bringen und es dabei schaffen, auch für interessierte Laien gut lesbar zu sein. Beides trifft hier in vollem Maße zu.
Die sehr ausführliche Beschreibung der idiolektischen Haltung und Technik nimmt gute 150 Seiten des Buches ein, das aus meiner Sicht daher auch als wunderbare „Einführung in die Idiolektik“ dienen kann.
Im Buch gibt es immer wieder einerseits „Erlebniseinladungen“ an die Leserschaft, durch kleine Übungen oder Gedankenspiele das Gelesene zu reflektieren, aber auch geraffte Zusammenfassungen der in diesem Abschnitt beschriebenen Themen. Beide sind durch die Art der Formatierung beim raschen Durchblättern zu finden, was mir schon das eine oder andere Mal gute Dienste geleistet hat. Auch die Gesprächsbeispiele sind gut erkennbar gesetzt und decken ein großes Spektrum an Erlebnistiefen ab, sodass man sich ein gutes Bild von der vielfältigen Anwendung dieser Technik machen kann.
Kurzum: Lesen lohnt sich!