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Schlagwort: alltagsbetrachtung

Alltagsbetrachtung: Gedanken über dies und das

Meine Idiolektik-Kiste

Meine Idiolektik-Kiste

Manchmal stelle ich mir vor, dass all jene Fertigkeiten und Haltungen, die zum Gelingen idiolektischer Gespräche beitragen, hübsch geordnet und griffbereit in einer Kiste bereitliegen. Was für Gegenstände und Werkzeuge wären das zum Beispiel? Hier eine unvollständige Aufzählung…

Bild von an_photos auf Pixabay

Rote Clownnase

Humor bringt -richtig dosiert- Leichtigkeit in unsere Gespräche. Humor hilft, verschiedene Perspektiven oder Blickpunkte einzunehmen. Humor ist ein Rettungsring, rot weiß gestreift, der uns nicht untergehen lässt.

Durch Humor schaffen wir eine Distanz zum Geschehen und somit mehr Bewegungsfreiraum. Dadurch können andere Gedanken und Ideen entstehen, als wäre wir „mitten drin“.

Oft lässt uns Humor lächeln. Und lächeln ändert unsere Physiologie, lässt Erinnerungen leichter werden. Vielleicht hilft es auch, Erleuchtung in der einen oder anderen Angelegenheit zu erlangen – Buddha wird wohl einen Grund haben, zu lächeln.

Pinsel, Farbe und Leinwand

In der Idiolektik fragen wir gerne nach Bildern, lassen uns auch mal Gegenstände und Situationen plastisch beschreiben. Bilder sind vielschichtig, und meist, wenn nicht sogar immer, schwingen in der Beschreibung unbewusst Erinnerungen, Gefühle, Körperempfindungen mit, die mit diesem Bild assoziiert sind.

Vom Bild lassen sich ausgesprochene und unausgesprochene Verknüpfungen herstellen zu anderen Themen, Gefühlen oder Situationen, an denen somit sozusagen nebenbei gearbeitet werden kann.

Und wenn Unsagbares Ausdruck finden mag, dann können wir mit Fragen der Art „Und wenn Du das in ein Bild packen würdest… was wäre das für ein Bild?“ einen kleinen Umweg gehen und voranschreiten.

Mikrophon

Ich finde es immer wieder erstaunlich, welch einen Unterschied es macht, Sätze nur zu denken oder laut auszusprechen. Da bekommen Dinge oft Gewicht oder Tiefe.

Sei es, dass es das Sich-Selbst-Hören ist, sei es das Gefühl, dass da jemand ist, der präsent ist und zuhört, oder die Mischung aus beidem – das Aussprechen von Gedanken hat oft große Wirkung.

Lupe

Durch das detaillierte Nachfragen treten ab und dann Kleinigkeiten zu Tage, die sonst übersehen werden. Und dieses Sichtbarwerden des sonst Übersehenen ist oft berührend.

Manchmal habe ich den Eindruck, als würden diese Kleinigkeiten durch das genau Betrachten gewürdigt werden, und durch diese Würdigung so etwas wie Heilung geschehen können.

Und es ist immer wieder ein großes Geschenk, solche Momente erleben und begleiten zu dürfen.

Hinz und Kunz

Hinz und Kunz

Vor kurzem habe ich auf dieser Homepage die Seite „weitere Links“ erstellt und musste mir überlegen, in welchem Menü ich diese verfügbar machen würde. Letztlich landete sie bei „über mich“.

Nun, was hat dies mit Hinz und Kunz zu tun? Einer meine Lehrer hatte eine Weile einen Lieblingsspruch: „Wenn Hinz über Kunz erzählt, erfährst Du mehr über Hinz als über Kunz.„. D.h. wenn wir über andere Dinge oder Erlebnisse oder sonst was berichten, schwingen immer unsere Persönlichkeiten, unsere Wertvorstellungen und Paradigmen, mit denen wir die Welt betrachten, mit.

Bild von MonikaP auf Pixabay

Und die Links, die ich anführe, sind mir eben durch Erlebnisse mit den dahinterstehenden Personen verbunden – und allein durch die Auswahl gebe ich ein Stück von mir preis, zeige, was mir lieb und wichtig ist. Das ist nun wirklich keine große Erkenntnis, aber hat mich daran erinnert, dass all mein Wirken, selbst wenn es um so eine banale Frage der Platzfindung geht, letztlich sichtbarer Ausdruck meines ganzen Ich ist.

Manchmal tut so eine Erinnerung gut.

Und zum Abschluss noch einmal zu Hinz und Kunz:

Der Hinz und der Kunz
sind rechte Toren:

Lauschen offenen Munds,
statt mit offenen Ohren!

Erich Kästner – folgenschwere Verwechslung